11:00 Uhr.1

Erster Tag in Utrecht heute. Da meine Verabredung erst 13:00 Uhr beginnt, habe ich mich zum lange schlafen entschieden. Hat auch ganz gut geklappt, trotz vieler anderer Leute im Zimmer, die Ohropax sind schon echt hilfreich.

Ein schickes
Haus

Das Frühstück hab ich allerdings leider verpasst, das geht nämlich nur bis 10. Aber egal, man kann auch Snack-Croissants kaufen, ist also halb so wild. Habe die Zeit im Speise-/Aufenthaltsraum/Bar genutzt um den gestrigen Eintrag zu vollenden. Mein Frühstück habe ich mit Karte bezahlt. Tatsächlich ist es hier total üblich alles, wenn es noch so kleine Beträge sind, mit Karte zu zahlen. Für mich eigentlich super, wenn ich nicht gerade mal durch Zufall so viel, für meine Verhältnisse, Cash einstecken hätte.

Heute dann also die Uni. Ich treffe mich dort mit Gabrielle Keller (@gckeller auf Twitter) die dort als Professorin angestellt ist und ebenfalls an Techniken und Bibliotheken zum parallelen Programmieren forscht. Wir haben uns letztes Jahr zu ICFP in Berlin kennen gelernt und festgestellt, dass wir in einem ähnlichen Bereich forschen.


circa 14:00 Uhr.

Der Teil des Campus, auf dem die Informatik angesiedelt ist etwas außerhalb des Stadtzentrums, nennt sich der Uithof. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind zwar sehr gut hier (es gibt eine Linie die direkt vom Hostel aus in den Uithof fährt), ich habe mich dann aber doch fürs Fahrrad entschieden. Es ist zwar nass draußen (muss wohl über Nacht geregnet haben), aber ich dachte mir, wenn ich schon mal in den Niederlanden bin, muss ich auch Fahrrad fahren.

Weg zur Uni

Die Infrastruktur ist wirklich so viel angenehmer. Es fühlt sich einfach viel sicherer an als in Deutschland. Die Wege sind mindestens breit genug für zwei Fahrräder und führen überall hin. Es gibt eigentlich immer auch gut sichtbare Fahrradampeln und oft sind die Wege durchgängig. Vor allem aber merkt man, das Fahrradwege hier nicht nur ein Accessoire zur Straße sind. An vielen Stellen gibt es physische Barrieren, einfach in Form von Abständen zwischen Fahrbahn und Radstreifen. Außerdem macht man sich hier wirklich Gedanken um Streckenführung, so dass man oft zügig durch kommt und nicht andauernd an riesengroßen Kreuzungen anhalten muss für die Autos. Natürlich sind auch viel weniger Autos unterwegs, was den Verkehr auch ungemein beruhigt.

Zum
Fahrradparkplatz Der
Fahrradparkplatz

In die Uni kann man direkt mit dem Fahrrad reinfahren. Es gibt extra Radwege bis direkt an die Gebäude heran, die in Fahrrad-Parkgaragen enden (siehe Bild). Da können auf kleinem Raum, mehrstöckig, effizient die Räder abgestellt werden. Nicht zu vergessen sind auch die wunderschönen Häuser am Straßenrand. Das macht das Fahren natürlich auch netter.

Beim Eintreffen war ich etwas nervös. Wie verhält man sich, wenn man jemanden Besucht, der auf der wissenschaftlichen Karriereleiter schon so viel weiter oben ist?

Das Informatik
Gebäude

Die Nervosität verflog dann innerhalb weniger Minuten. Gabriele ist super umgänglich und angenehm. Man hat direkt das Gefühl auf einer Augenhöhe zu kommunizieren. Klar, ein gewisser Respekt vor den Errungenschaften und der Erfahrung ist auf jeden Fall dabei, aber ich hatte das Gefühl ernst genommen zu werden und mit einem Menschen zu sprechen, nicht mit eine Professorin. Wir haben uns über alles mögliche Unterhalten, von Forschungsstellen über internationales Umziehen bis hin zu den Entwicklungen im Haskell Ökosystem. Das Bild ist übrigens das Gebäude in dem, unter anderem, zumindest ein Teil der Informatik untergebracht ist.

Ich sitze jetzt gerade noch in ihrem Büro und nutze die Zeit zum Schreiben und E-mails lese. Um 15:00 Uhr hat sie ein treffen mit ihrer Gruppe (Studenten, Doktoranden, Postdocs) wo ich dann einen kurzen Vortrag halten werden.


Einige Eindrücke von der
Uni

19:50 Uhr.

Ich war total overprepared2. Der Vortrag war eigentlich ganz casual direkt in ihrem Büro. Es waren 6 von ihren Studenten/Mitarbeitern da und haben interessiert zugehört. Ich glaube im großen und ganzen war das gut so. Mal abgesehen, dass ich viel zu viele, zu detaillierte Folien hatte, aber auch egal. Insgesamt habe ich glaube ich 25 Minuten geredet (und da bin ich schon ordentlich durch die Folien gerannt). Das Ÿauhau paper schien am meisten zu interessieren.

Danach habe ich noch kurz dabei gesessen als die Gruppe ihr Meeting hatte. Debugging Probleme, Benchmarks die nicht laufen, wie das Schreiben voran kommt. Das Übliche sozusagen. Forschung ist halt immer ein bisschen gleich, aber dennoch interessant natürlich.

Die Fahrt zurÜck

Danach bin ich, wieder in die Stadt gefahren. Es wurde bereits dunkel und ich entschied mich für ein zeitiges Abendbrot. Heute Indonesisch und mit schlechterem Gewissen. Ich wollte halt mal etwas neues ausprobieren. Das Fleisch war nicht das beste, aber gut geschmeckt hat es trotzdem.

Nach dem Essen hab ich mich wieder aufs Rad geschwungen. Immerhin hab ich es jetzt ja ganze 2 Tage rund um die Uhr zur Verfügung und hier fährt es sich einfach so schön. Mittlerweile regnet es ein wenig und es ist definitiv schön, aber ich bin ja nicht mehr so lange hier, muss also die Zeit nutzen! und schaut euch nur diese Straße an! Das ist quasi ein Radweg mit ner optionalen Autospur. Mal so richtig Fahrrad first!

Fahrradstreifen Fahrradstreifen

Minze

Jetzt bin ich wieder zurück im Gemeinschaftsraum des Hostels und trinke Minze in heißem Wasser. An einem Nachbartisch, vielleicht 5m entfernt sitzt eine Gruppe gemischten Alters und spielt augenscheinlich Dungeons & Dragons. Allerdings auf Niederländisch, daher kann ich nur ein paar wenige Worte verstehen. Aber die Stimmung, wenn beim Persuation Check eine Zwei gewürfelt wird ist trotzdem eindeutig. Ich bin neidisch, will auch!

Das wird dann auch das Ende des Abends sein. Ich bin schon wieder müde, trotz spätem aufstehen. Morgen werde ich mir die Innenstadt bei mehr Licht ansehen. Leider soll das Wetter eher schlecht bleiben. Allerdings muss das ja nicht das letzte Mal sein, dass ich in den Niederlanden bin. Tatsächlich gefällt es mir hier sehr gut. Die fahrradfreundlichen Straßen, die niedlichen Häuser, die Kanäle, die allgemein entspanntere Atmosphäre. Hier könnte ich mir auch vorstellen eines Tages zu leben.

Jetzt folgen noch ein paar random Bilder die ich heute noch gemacht habe.

Me Writing

Hallo. Da bin ich. Ich schreibe gerade.

Uni Impression

Noch ein paar Eindrücke von der Uni.

Uni Impression

Biking

Biking

Biking

Biking

Biking

Biking

Das Abendessen.

Biking

Utrecht bei Nacht. Vom Radfahren nach dem Essen.

Biking

Biking

Biking

Guck mal, die Schauburg!

Biking

PS: Jetzt hab ich doch ganze 2 Stunden gebraucht um diesen Eintrag fertig zu machen (Es ist 10:05). Vielleicht muss ich mir eines Tages einen effektiveren Workflow für diesen Blog einrichten. ich lese jetzt nicht noch mal nach Fehlern durch, wundert euch also nicht falls welche drin sind.

  1. Die Zeit hier gibt an, wann ich den entsprechenden Abschnitt schreibe. 

  2. Hatte viel zu viel vorbereitet.