Packen
Hallo liebe LeserInnen1,
Es ist bald so weit. In nur 8 Tagen beginnt meine Reise nach England. Dort werde ich mich über die nächsten drei Jahre an einer Promotion an der University of Kent versuchen (immer noch in der Informatik). Das wird auf dem Hauptcampus in Canterbury sein. Auf der Webseite der Uni gibt es ein ganz nettes Video was den Campus und die Stadt zeigt.
Und deshalb sind wir alle heute hier. Mehrere Personen haben, unabhängig voneinander, einen laufenden Update-Feed angefordert. Darüber hinaus hat doch der Opa tatsächlich neulich sogar meinen alten Blog, den ich während meines Jahrs Kanada geschrieben habe, ausgedruckt. So richtig auf Papier. Der wurde dann über die Feiertage von diversen Familienmitgliedern gelesen und im allgemeinen positiv bewertet. Da also doch recht viel Interesse besteht, fühle ich mich bewogen meine Erlebnisse im Land wo Milch und Tee fließen hier für die “Hinterbliebenen” zu dokumentieren2. Es hat garantiert nichts damit zu tun, dass ich auf diese Art meine Geschichten nur einmal, nämlich hier, erzählen muss… Spaß beiseite, so ein Blog ist ja auch ganz nett. Im Prinzip ein Tagebuch, also auch für mich später sicher ganz interessant noch einmal zu lesen.
Damit also die germanische Verwandtschaft und Verfreundschaft meine literarischen Ergüsse auch adäquat mitverfolgen kann, wird dieser Blog in erster Linie in Deutsch geschrieben sein (obwohl das sau anstrengend ist die blöden Umlaute in Emacs einzugeben :( ). Vielleicht mache ich mir eines Tages die Mühe und übersetze den ein oder anderen Eintrag ins Englische, falls sich dort auch ein Publikum finden (aber wohl eher nicht).
Das hier ist jedenfalls der erste Eintrag. Ich dachte mir, es ist sicher eine gute Idee, schon etwas eher mit dem Schreiben anzufangen. So zum Eingewöhnen, aber auch weil ja jetzt schon Dinge passieren.
Mein Zimmer hat sich schon tüchtig gewandelt. Es ist jetzt einerseits sehr leer, da kein einziger Schrank mehr drin steht und anderseits sehr voll, da der Boden voll steht mit Kisten, Koffern und Tüten. Es wird noch ein bisschen hin und her gepackt, verschenkt, verkauft und weggeworfen, damit am 5.1. nur noch drei hübsche Haufen übrig bleiben. Einer wird mitgenommen, einer kommt später nach, wenn die Germanen im Frühjahr (zu Besuch) einfallen, und einer begibt sich bis auf weiteres zum vor-sich-hin-schmoren in einen Keller.
Am 5. kommt also der ganze Rassel raus. Am 6. gibt’s dann hoffentlich ein Zeugnis und am 7. geht es schließlich los.
Erster Teil der Etappe ist Utrecht in den Niederlanden die Computer Nerds an der dortigen “Universiteit” besuchen (Netwörking, wie man so schön sagt). Dahin geht es natürlich Umwelt- und Greta-Freundlich mit der Deutschen Bahn. Was sehr nett ist: Der 1. Klasse Aufschlag bei der 8-Stunden Strecke sind nur 10€ und beinhalten eine Sitzplatzreservierung. Ich werde daher wie der gut-betuchte Wissenschaftler reisen, der ich bin (Vorsicht: Ironie).
Von Utrecht geht es dann am 10. weiter zu den Anglos. Hat mich etwas gedauert, eh ich die richtige Webseite fand um ein Ticket zu buchen, das nicht doppelt so teuer wie Fliegen ist. Jetzt zahle ich für den Trip so 140€, genauso viel wie der Flug aber dafür mit viel mehr Reisezeit, also hab ich am Ende doch noch was gewonnen. Im Nachhinein stellt sich raus, ich hätte ein Interrail Ticket kaufen können. 170€ für drei Tage durch ganz Europa, Reservierungsgebühren und Aufschläge nicht inbegriffen. Was es nicht alles gibt.
Damit ist reisetechnisch soweit alles fertig, ich bin also schon so gut wie dort.
Das soll es auch erst mal gewesen sein für einen ersten Eintrag, ist glaube ich eh schon recht lang geworden. Auf der Reise wird es dann hoffentlich auch mehr Bilder geben, so ich denn daran denke welche aufzunehmen. Das sollte die Einöde dieses Textschwalls etwas unterbrechen und auffrischen.
Ich werde jetzt noch ein wenig Dinge von einer Kiste in die andere heben, bis ich sichergestellt habe, dass der Transport auch zuverlässig den maximal möglichen Schaden an meinen Habseligkeiten verursacht.
Bis Dahin,
Justus