10 Monate und 4 Tage ist es nun schon her set meinem letzten Post. Das hatte ich mir anfangs auch anders vorgestellt… Dadür schreibe ich diesen jetzt auf Papier! denn etwas anderes bleibt mir am Sonntag Abend, nach meiner selbst auferlegten Bildschirm-Sperrstunde um 11:00 Uhr nicht übrig.

Aber die Kleinigkeiten mal beiseite, mein 2020 war, wie für viele andere sicher auch, ein ereignisreiches und ungewöhnliches Jahr. Die meisten dieser Ereignisse habe ich leider versäumt mit euch hier zu teilen, aber vielleicht wird das ja rückwirkend noch was. Zu sehr darauf hoffen würde ich allerdings nicht. Ich will mich heute gar nicht so sehr mit 2020 aufhalten, einiges von dem was passiert ist könnt ihr euch sicher denken, sondern lieber von den Aktuellen/Zukünftigen berichten die ihr vielleicht nicht so erwartet (habt). Zumal ich hier priorisieren muss, schließlich könnte mich die Motivation jederzeit wieder verlassen.

ich habe diesen Blog begonnen um meine Erlebnisse im Zusammenhang mit dem PhD in England zu teilen und zu dokumentieren. Heute nun berichte ich euch, dass ich mich zum Abbruch dieses PhD’s entschieden habe. Ich will jetzt gar nicht so in die Tiefe gehen warum, das bekommt vielleicht seinen eigenen Post, aber vielleicht in einem kurzen Satz: Das Thema is “meh” und in Canterbury wohnt und doktoriert es sich nicht so toll. Der Abbruch steht bereits unmittelbar bevor und zwar Ende Januar. Für diese Woche Mittwoch ist ein Gespräch mit dem Dekan der Informatik hier anberaumt bei dem es offiziell gemacht wird.

Was passiert dann also nach Januar? Zunächst einmal werde ich nach Dresden zurückkehren. Der Kompilerbau Lehrstuhl hat für mich eine übergangsweise Stelle für vier Monate aus dem Boden stampfen können. Das gibt mir einerseits die Gelegenheit mein Masterarbeits-Projekt weiter voran zu treiben und andererseits ein paar Monate mit Freunden und Familie verbringen zu können. Warum nur so kurz? Ganz einfach, ich breche zwar hier ab, aber das Doktorieren an sich habe ich noch nicht aufgegeben. Tatsächlich war ich in den letzten Monaten fleißig damit beschäftigt Universitäten zu evaluieren und Bewerbungen vorzubereiten. Insbesondere habe ich in Dezember sechs Bewerbungen an Universitäten in den USA verschickt. Als sich mein Master in 2019 dem Ende zuneigte hab ich den Bewerbungszyklus in den Staaten nicht mitgenommen, weil mich die Masterarbeit schon ziemlich eingenommen hat und weil es zeitlich nicht so ganz passte, weil ich uninformiert war etc, etc. Diesmal, wenn ich schon wechsle, dann finde ich muss ich wenigstens alle Möglichkeiten ausschöpfen. Von diesen Unis werde ich im laufe der nächsten Monate Antwort erhalten. Je besser die Bewerbungen sind desto eher bekommt man ein Angebot. Eine hat sich tatsächlich schon bei mir gemeldet. Nicht mit einem Angebot, aber wir haben ein informelles Gespräch für Diestag anberaumt. Mit etwas Glück kann ich im September einen “neuen” PhD an einer guten amerikanischen Uni beginnen, mit einem weniger festen Thema und etwas besserer Bezahlung. Es bleibt also spannend.

Über den Sommer hinweg hoffe ich noch einmal nach England zurückkehren zu können und zwar für 12 Wochen Praktikum bei Facebook in London. Interesse von deren Seite besteht, ich muss mich noch in den Bewerbungsgesprächen überzeugen und COVID muss die Praktika soweit zulassen. Kollegen von mir haben haben solche Praktika auch schon gemacht und die Gespräche scheinen ganz machbar zu sein. Was COVID angeht bin ich auch zuversichtlich, allerdings hat sich das Virus als deutlich hartnäckiger gezeigt als ich Anfang diesen Jahres dachte.

Das soll es jetzt erst mal gewesen sein. Die wichtigsten Entwicklungen, mit besonderem Hinblick auf die Zukunft, kennt ihr jetzt. Vielleicht finde ich ja noch die Motivation mehr über 2020 zu schreiben oder meine Entscheidung zum Abbruch oder den Bewerbungsprozess in den USA. Ich könnt mich gerne wissen lassen wenn euch etwas bestimmtes interessiert und was ihr von meinen Entscheidungen haltet.

Bleibt gesund, bis (vielleicht) bald.

Justus